Voraushören
- Donnerstag, 4. Mai 2023 – 19.30 Uhr
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main
Voraushören – eine Kammermusikreihe von Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen und HfMDK
Eintritt € 39,- (Parkett, Reihe 1-5) / € 24,- (Parkett, Reihe 6 und Fensterbänke) / € 14,- (Empore, eingeschränkte Sicht)
Schüler und Studenten erhalten einen Rabatt in Höhe von 50 Prozent.
Tickets erhalten Sie hier.
(1944. Bürgerkonzert)
Programm:
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Quia ergo femina
Francesco Landini (1325-1397)
Chosi pensoso
Guillaume Dufay (1400-1474)
Vergine bella, che di sol vestita
Johannes Ciconia (ca.1370-1412)
Le ray au soleil
Nathaniel Giles (1558-1633)
Salvator Mundi
Anonymus (13. Jhdt.)
Sumen is icumen in
Maddalena Casulana (ca. 1544-ca. 1590)
Stavasi il mio bel sol
Vincenzo Ruffo (1510-1587)
La Desperata
Christopher Tye (ca.1505-vor 1573)
Sit fast
Evviva!
improvisierter Ground „Canario“
Vincenzo Ruffo (1510-1587)
La Gamba
Melika M. Fitzhugh
Sicilian-ish for Recorder Trio (2010)
Francisco de la Torre (1460-1507)
Alta, La Spagna – (from the Palace Songbook)
Anonymus
La Spagna (ca. 1480)
Vincenzo Ruffo (1510-1587)
La Danza
Thomas Woodson
Upon Ut, Re, Mi, Fa
Evviva!
improvisierter Ground „Passamezzo antico“
Elway Bevin (1554-1638)
Browning
Ensemble Evviva!
Sina Bayer, Blockflöte
Anouk Krüger, Blockflöte
Jasmin Röder, Blockflöte
Nora Solcher, Schauspielerin
Wie Frauen, die Erde, der menschengemachte Klimawandel und die Musik der Renaissance miteinander verknüpft sind, zeigt das Ensemble Evviva! in seinem interdisziplinären Konzertprogramm „Terra Mater – hörenswert weiblich“ durch Musik und Wort. Die drei Blockflötistinnen entführen ihr Publikum musikalisch in die Zeit des Humanismus und der Wiederbelebung der Antike. In dieser Epoche entstanden rhythmisch komplexe Proportionsstücke aus dem Versuch heraus, die Natur durch Zahlenverhältnisse für den rationalen Verstand begreifbar zu machen. Diesen abstrakten, mathematischen Werken stehen periodische, die Kontinuität des Seins abbildende „Grounds“ gegenüber. Rare Zeugnisse weiblichen Schaffens, die sich entgegen aller gesellschaftlicher Konventionen ihrer Zeit eine Stimme verschafften, komplementieren das Programm. Frauenstimmen von damals und heute sollen Gehör finden, Bezug nehmend auf das Sinnbild des weiblichen Prinzips überhaupt: unsere Erde, die durch unser Handeln zunehmend aus dem Gleichgewicht gerät. Dabei schlagen Musik und Gesellschaft der Renaissance erstaunliche Brücken ins Hier und Jetzt – und Vergangenes wird zum Wegweiser für eine nachhaltige Zukunft
Seinem Namen entsprechend feiert das Blockflötentrio Evviva! die Renaissancemusik und ihre Lebensfreude. Die drei Musikerinnen verbindet die Liebe zum puren Klang der Renaissancemusik, der durch die direkte Ansprache der Blockflöten zu einer musikalischen Symbiose verschmilzt. Das Zusammenspiel auf Kopien historischer Renaissanceblockflöten aller Größen und Register schafft ein einzigartiges Hörerlebnis, welches Zuhörende sofort in seinen Bann zieht. Die Idee, ihre Herzensmusik auch anderen zugänglich zu machen, entstand während der gemeinsamen Studienzeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Musik in Frankfurt am Main. Das Trio wird projektweise regelmäßig von Gastmusikerinnen und Gastmusikern an der Gambe, Rahmentrommel, Laute oder durch Gesang ergänzt. Das Repertoire umfasst dabei, neben der Musik der Renaissance, auch die Literatur des Mittelalters und des beginnenden Frühbarocks und schafft so ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Konzertprogramm. Neben heiteren Tänzen und bekannten Vokalwerken aus vergangenen Epochen hat sich das Ensemble auf die Transkription und Aufführung rhythmisch komplexer Musik aus dem frühen England spezialisiert.
Ihrem vorangegangenen Bachelorabschluss im künstlerischen Hauptfach Blockflöte schließt Sina Bayer aktuell einen Masterstudiengang der Fachrichtung „Historische Interpretationspraxis“ an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst an. Zusätzlich zur Blockflöte widmet sie sich hier der Traversflöte, den verschiedenen historischen Flötentypen im Allgemeinen sowie der Interpretation der Musik von Renaissance bis Romantik. Hierbei liegt ihr die Vermittlung des Renaissancerepertoires durch das Blockflötentrio Evviva! besonders am Herzen. Der Instrumentenbau stellt seit ihrer abgeschlossenen Ausbildung zur Blockflötenbauerin im Jahre 2016 einen weiteren zentralen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit dar und komplementiert ihr musikalisches Schaffen.
Anouk Krüger studiert derzeit sowohl in der künstlerischen als auch pädagogischen Instrumentalausbildung Blockflöte im Bachelor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main in der Klasse von Prof. Jan Van Hoecke und Kerstin Fahr. Während eines einjährigen Erasmus-Aufenthalts studierte sie an der CNSMD Lyon in der Klasse von Prof. Pierre Hamon. Sowohl an der HfMDK bei Josué Meléndez Peláez als auch an der CNSMD bei Prof. Jean Tubéry studiert Anouk Krüger Zink im Nebenfach. Jahrelang war sie Mitglied des Jugendbarockorchesters „Bachs Erben“ und kann bereits zahlreiche Konzerterfahrungen sowohl im In-als auch im Ausland vorweisen. Anouk Krüger ist mehrfache Bundespreisträgerin des Wettbewerbs Jugend musiziert und seit dem Studienjahr 2021 Stipendiatin des Deutschlandstipendiums.
Jasmin Röder studiert derzeit im Masterstudiengang KIA Blockflöte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Frankfurt/Main) bei Prof. Jan Van Hoecke. Darüber hinaus schloss sie 2021 ihr erstes Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien an der Goethe Universität Frankfurt ab. Zahlreiche solistische Erfahrungen konnte sie bereits mit dem „Ensemble 1800“ sammeln. Weitere Ensembleerfahrung mit dem Renaissanceensemble „Evviva!“, sowie dem professionellen Blockflötenorchester Stuttgart.
Nora Solcher, gebürtige Hamburgerin, studierte von 2018 bis 2022 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Neben dem Studium spielte sie in der freien Szene bei Joël Conrad Hieronymus und Kornelius Eich. Im Rahmen des Studiojahres arbeitete sie am Schauspiel Frankfurt zusammen mit Regina Wenig („Deutschland 2020 – ein Wintermärchen“) und Anne Bader („ODE”). Sie erhielt zwei Deutschlandstipendien und wurde mit dem Walter H. Krämer-Förderpreis ausgezeichnet. Als Gastschauspielerin war sie in „Gegen alle Widerstände” von Marie Schwesinger am Theater Bielefeld und am Theater Kiel zu sehen, sowie aktuell in „Mats und Milad” (Regie: Alexander Nerlich) am Staatstheater Mainz, in „Homo faber“ (Regie: Jakob Weiss) am Staatstheater Darmstadt und in „Becoming Luise Büchner” (Regie: Lara Yilmaz) ebenfalls in Darmstadt. Zudem ist sie freischaffend in Film und Hörfunk (hr, NDR, SWR) und als Autorin tätig – etwa für ihre Diplominszenierung „Strichcode”.
Wir danken dem Rotary Club Frankfurt Römer für die großzügige Unterstützung von Arbeitsstipendien für die beteiligten Studierenden.
Eine Kammermusikreihe von Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen und Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
Förderer: Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung, Rotary Club Frankfurt Römer