Holzhausenschlösschen

Heute Abend: Lola Blau

Musiktheater gegen das Vergessen
  • Freitag, 10. November 2023 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

Sabine Fischmann © privat

Eintritt € 25,- (Parkett, Reihe 1-5) / 19,- (Parkett, Reihe 6 und Fensterbänke) / 14,- (Empore, eingeschränkte Sicht)

Tickets erhalten Sie hier.

Mit Sabine Fischmann (Gesang und Schauspiel) und Markus Neumeyer (Klavier)

Heute Abend: Lola Blau für eine Sängerin/Schauspielerin und Klavier ist das wohl erfolgreichste Stück Georg Kreislers (1922-2011). Dieses schrieb und komponierte er 1971 innerhalb nur weniger Wochen für seine damalige Lebensgefährtin Topsy Küppers, die es am Wiener Theater in der Josefstadt uraufführte. Das Stück erzählt von der Karriere einer jungen Bühnenkünstlerin, beginnend in der Zeit des Anschlusses Österreichs an Nazi-Deutschland 1938. Lola Blau geht über die Schweiz ins Exil nach Amerika, wird berühmt, verliert ihre Illusionen und kehrt nach dem Krieg nach Wien zurück. Dort angekommen realisiert sie bald, dass der Krieg zwar vorbei ist, sich in den Köpfen der Menschen aber nicht viel geändert hat.

„Lola Blau ist die Geschichte einer Ohnmacht. Lola steht dem Antisemitismus ebenso ratlos ohnmächtig gegenüber wie dem eigenen Judentum. Sie ist ohnmächtig gegen die sturen Schweizer, wütet ohnmächtig gegen die Sex-Karriere in Amerika und zum Schluss ist sie wieder ohnmächtig gegen die österreichischen Ewig-Gestrigen. Sie will eigentlich nichts als ein bisschen tanzen und singen und ihrem Publikum Freude machen. Aber sie muss einsehen, dass es nichts nützt, nur einen kleinen bescheidenen Platz an der Sonne erhaschen zu wollen. Jeder Mensch muss vor allem versuchen, die Hindernisse, die die Sonne verstellen, für sich und seine Mitmenschen aus dem Weg zu räumen.“ (Georg Kreisler)

Georg Kreislers Musical für eine Schauspielerin ist ein brillantes Musiktheater mit virtuos-witzigem bis melancholisch-tiefgründigem Musik- und Textmaterial. Seit seiner Uraufführung hat Heute Abend: Lola Blau nicht an Aktualität verloren.

Die Inszenierung wird mit Aufnahmen von Aviva Goldschmidt und Eva Szepesi bereichert, die Auszüge aus ihren Biografien erzählen. Die Künstler danken den beiden Zeitzeuginnen sehr herzlich für die Mitwirkung an diesem Projekt.

Originalverlag: JOSEF WEINBERGER LTD.
Bühnenvertrieb: MUSIK UND BÜHNE Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden

Sabine Fischmann © Petra Bruder

Sabine Fischmann studierte zunächst Klavier, anschließend Chanson-Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Während ihres Studiums war sie Korrepetitorin und musikalische Leiterin am Schauspiel Frankfurt. Es folgten Programme unter anderem für die Bad Vilbeler Burgfestspiele, die Alte Oper Frankfurt und das Rheingau Musik Festival. Ihr Programm „Liebenslänglich“ mit eigenen Texten wurde vom HR, SWR und WDR sowohl im Funk als auch im Fernsehen aufgezeichnet und unter anderem für den Prix Pantheon nominiert. Seit dieser Zeit steht sie sowohl als Solistin als auch in verschiedenen Ensembles in Deutschland, Österreich und in der Schweiz auf der Bühne. Zusammen mit Michael Quast brachte sie 2006 „Don Giovanni a trois“ heraus. Diese Produktion wurde unter anderem zu den Salzburger Festspielen, nach Athen, Thessaloniki und in das Piccolo Teatro di Milano eingeladen. Das Stück wurde von ZDF/3sat aufgezeichnet und mehrfach im Theaterkanal ausgestrahlt. Zusammen mit dem Holzhausenquartett spielt sie Shakespeares Werke „Ein Sommernachtstraum“, „Was ihr wollt“ und „Viel Lärm um nichts“ sowie Goethes „Faust“ als Kammermusical. 2020 hatte sie gemeinsam mit Michael Quast und dem Ensemble Modern Premiere mit einer Neufassung des Struwwelpeters in der Volksbühne Frankfurt. 2022 erhielt Sabine Fischmann die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main.

Markus Neumeyer © privat

Markus Neumeyer war von 2001 bis 2003 musikalischer Leiter an der Kammeroper Frankfurt sowie Musical Director am English Theatre Frankfurt. Als Dirigent der Neuen Philharmonie Frankfurt leitete Neumeyer Konzerte mit Bobby Mc Ferrin (Tour 2006), Melanie C (Tour 2007) und Chris de Burgh (Tour 2008). Seit 2002 produziert er als Komponist, Arrangeur und Pianist eigene Musiktheaterstücke. 2004 erhielt Neumeyer den Förderpreis der „Akademie Musiktheater Heute“ der Deutschen Bank für sein Musical „Miss Marple - Mord nach Maß“. Seit 2012 ist er musikalischer Leiter der Kleinen Oper Bad Homburg. In enger Zusammenarbeit mit der Volksbühne Frankfurt schrieb Neumeyer die Musik unter anderem zur „Friedrich Stoltze Revue“, dem Nachtprogramm „Guter Mond, Du goldne Zwiebel“ (Regie: Sarah Groß), „Hänsel und Gretel“, „Rendezvous im Palmengarten“. Er dirigiert den „Struwwelpeter“ mit Sabine Fischmann, Michael Quast und dem Ensemble Modern. Mit dem Holzhausenquartett gastiert der Pianist regelmäßig im Holzhausenschlösschen Frankfurt. Er komponierte die Musik zu Goethes „Faust“, „Ein Sommernachtstraum“, „Die fromme Helene“ und „Viel Lärm um nichts“.

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Borchert-Stiftung