Frankfurter Naturkunden: Luchse
- Mittwoch, 24. Januar 2024 – 19.30 Uhr
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main
Eintritt frei, freie Platzwahl (Plätze auf der Empore sind mit eingeschränkter Sicht), Anmeldungen sind über den ganz oben stehenden Link möglich.
Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag einen kostenfreien Livestream der Veranstaltung anbieten.
Konzeption: Claudia Schülke
Zur Veranstaltung
Seine Augen funkeln im Dunkeln. Deshalb nannten ihn die alten Griechen „Lynx“, den Funkler. So nennen auch die heutigen Biologen den Luchs, der hierzulande ausgerottet war. Im Jahr 2000 wurden 24 Luchse im Harz ausgewildert. Mittlerweile ziehen ihre Nachkommen auch durch Nordhessen und Thüringen. Im Januar vorigen Jahres wurde eine ganze Luchsfamilie im Reinhardswald gesichtet, im Mai 2023 ebendort ein Luchs aus zehn Meter Entfernung aus einem Auto heraus gefilmt. Markus Port von der Universität Göttingen ist ihnen auf der Spur. Am 24. Januar, wenn die Luchse auf Brautschau sind, wird uns der Verhaltensbiologe berichten, wie es den Luchsen in Nordhessen und in Thüringen/Eichsfeld geht. Der Luchs hat auch Spuren in der Kulturgeschichte hinterlassen: etwa in der römischen Akademie der Luchsartigen, der oder auf Goyas berühmtem Bild „Der Traum der Vernunft gebiert Monster“. Wie wir das Wilde in Gestalt des Luchses verdrängt und sublimiert haben, darüber hat der Literaturwissenschaftler Bernhard Malkmus ein Buch in der „Naturkunden“-Reihe des Matthes & Seitz Verlags geschrieben. Der Schauspieler Matthias Redlhammer wird aus dem Buch „Luchse“ lesen und wie Goethes scharfsichtiger Türmer Lynceus die Augen des Luchses funkeln lassen.
Claudia Schülke
Die Mitwirkenden
Dr. Markus Port, geboren und aufgewachsen in Nordhessen (Landkreis Kassel und Werra-Meißner-Kreis), studierte Biologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach seinem Diplom erfolgte dort die Promotion zur Verhaltensökologie des Rotstirnmakis (Eulemur fulvus rufus). Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) an den Universitäten Cambridge und Exeter (Großbritannien) sowie 2014-2021 Leiter des Luchsprojektes der Georg-August-Universität Göttingen. Seit 2021 ist der Biologe Projektkoordinator „Luchs Thüringen. Europas Luchse vernetzen“ des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Thüringen.
Matthias Redlhammer, geboren 1957 in Köln, wollte eigentlich Gärtner werden. Er arbeitete im Orchideenhaus des Frankfurter Palmengartens, begann aber 1979 eine Schauspielerausbildung in Bochum. 1981 schloss er sich dem Ensemble des dortigen Schauspielhauses an, von 1986 bis 1990 arbeitete er am Wiener Burgtheater, danach bis 1992 am Berliner Schillertheater. Als freier Schauspieler gastierte er unter anderem am Thalia Theater Hamburg und ging 2010 wieder in Bochum unter Vertrag. Er war in „Tatort“-Folgen und mit „Schimanski“ unterwegs. Seit 2017/18 ist er Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt, wo er am 16. März 2024 als König Philipp in Schillers „Don Carlos“ Premiere hat.
Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung