Außenansicht des Holzhausenschlösschens © Walter Dorn

DSCH & beyond: Die Streichquartette von Dmitri Schostakowitsch

Vortrag von Krzysztof Meyer, begleitet vom Eliot Quartett
  • Freitag, 9. Februar 2024 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

Krzysztof Meyer © Karolina Sałajczyk

Eintritt frei, freie Platzwahl, Anmeldung erforderlich (zum Anmeldeformular gelangen Sie über den ganz oben stehenden Link).

Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag einen kostenfreien Livestream der Veranstaltung anbieten.

Der Komponist und Musikwissenschaftler Krzysztof Meyer spricht über die fünfzehn Streichquartette von Dmitri Schostakowitsch. Das Eliot Quartett begleitet den Abend musikalisch.

Krzysztof Meyer wurde 1943 geboren und studierte an der Musikakademie in Krakau Komposition bei Stanisław Wiechowicz und Krzysztof Penderecki sowie in den 1960er-Jahren bei Nadia Boulanger in Paris. Als Pianist trat er mit dem „Ensemble für zeitgenössische Musik MW2“ in Polen und anderen Ländern Europas auf und spielte auch eigene Werke. 1966-1987 unterrichtete er an der Musikakademie Krakau und war zeitweise deren Prorektor. 1985-1989 war er Vorsitzender des polnischen Komponistenverbandes und 1987-2008 leitete er eine Kompositionsklasse an der Kölner Musikhochschule. 2010-2012 leitete Krzysztof Meyer die Europäische Musikakademie Bonn. Der Komponist ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim, der Polnischen Akademie der Gelehrsamkeit und Prof. h. c. der Lemberger Musikhochschule.

Sein umfassendes Wissen über die Musik des 20. Jahrhunderts machten ihn zu einem der gesuchtesten Kompositionslehrer. Als Komponist begab er sich zunächst auf die Suche nach neusten Kompositionstechniken und Klangfarben. Besonders die ersten drei Symphonien und vier Streichquartette weisen ideenreiche Koloristik auf, deren Vielfalt aus ungewöhnlicher Artikulation, kontrastreichen Fakturen, Perkussionseffekten oder Verwendung von Vierteltönen resultiert. Damals benutzte er auch Aleatorik und Collagentechnik. In den 1970er Jahren gelang es ihm, durch eine Synthese von Tradition und Neuzeitlichkeit einen eigenen Stil mit breiter Skala musikalischer Mittel und großer Suggestivität des Ausdrucks zu bilden. Manche Werke für große Besetzung können demgegenüber als musikalische Kommentare zu politischen Ereignissen oder existenziellen Überlegungen gehört werden (zum Beispiel die Polnische Symphonie, die an die Atmosphäre des Kriegsrechts in Polen anknüpft).

Meyer komponiert, als ob er an den Sinn einer musikalischen „Erzählung“ glaubte, an den Sinn einer dramaturgischen Entwicklung. Der Komponist beschäftigt sich intensiv mit dem Problem der Wahrnehmung der Musik und ihm sind die Reaktionen der Zuhörer wichtig, die intuitiv oder sogar bewusst die Ordnung und den Ablauf seiner Musik spüren können. Daher ist ihm die große Form, die er als integrale Einheit auffasst, wichtig.

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Ernst Max von Grunelius-Stiftung

Ernst Max von Grunelius-Stiftung