Holzhausenschlösschen

Grammargirls auf Gartenpfaden – Von Poesie, Übersetzung und den Sprachen dazwischen

Lesung und Gespräch mit Uljana Wolf
  • Dienstag, 21. Januar 2025 – 20.00 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

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Uljana Wolf © Alberto Novelli

Eine Veranstaltung im Rahmen der Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen.

Eintritt frei, freie Platzwahl, Anmeldungen sind über den ganz oben stehenden Link möglich.

Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag kostenfrei einen Livestream der Veranstaltung anbieten.

Zur Veranstaltung


Übersetzungen zeigen uns nicht nur Texte, die in anderen Sprachen angekommen sind, sondern auch die Wege und Räume dazwischen. Wo man im Deutschen zum Beispiel jemanden in die Irre führt, geht man im Englischen weniger labyrinthisch auf „Gartenpfaden“. In Uljana Wolfs Gedichten und Essays wird man eingeladen, auf Gartenpfaden zu wandeln und man darf die Grenze zum Rasen gern übertreten. Es entfaltet sich ein Gespräch mit durchlässigen Muttersprachen, „grammargirls“ tauchen auf und übersetzen Sprachmacht mit „magie“ oder „maggi“.

Die Autorin liest aus ihren Gedichtbänden und preisgekrönten Lyrik-Übersetzungen und diskutiert die Dynamik zwischen eigenem Schreiben und dem Eigenleben der Sprachen beim Übersetzen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der neu eingerichteten Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen statt.

In Gedenken an die Verlegerin und Förderin von Literatur und Übersetzung Monika Schoeller wird zum Wintersemester 2024/25 in Frankfurt am Main eine neue Dozentur eingerichtet, die dem Feld der literarischen Übersetzung gewidmet ist. Initiiert und getragen wird sie von der S. Fischer Stiftung und dem Freien Deutschen Hochstift in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik sowie mit dem Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Biografie


Uljana Wolf zählt zu den erfolgreichsten und gleichzeitig experimentellsten Lyrikerinnen und Übersetzerinnen der Gegenwart. Dass ihre Poetik nicht einfach in der Beschreibungskategorie „übersetzend dichten“ und „dichtend übersetzen“ aufgeht, sondern die Sprache(n) eines Gedichts als postmonolinguales Textlabor versteht, lässt sich bis zu ihrem Debütband ‚kochanie ich habe brot gekauft‘ (2005) zurückverfolgen. Schon hier werden die vermeintlichen Grenzbereiche des Polnischen und des Deutschen ebenso hinterfragt und neu ausgelotet wie konventionelle Standorte, Akteure und Impulse des Sprechens. Seither hat sich Uljana Wolf mit einer Vielzahl translingualer Lyrikbände (zuletzt ‚muttertask‘, 2023) und theoretisch-poetischer Reflexionen (zuletzt ‚Etymologischer Gossip‘, 2021) hervorgetan, die an den strukturellen Ähnlichkeits- und Fremdheitsbeziehungen insbesondere deutsch- und englischsprachiger Texturen laborieren und die konventionellen Trennlinien zwischen den Sprachen produktiv aufweichen.

Uljana Wolf übertrug Gedichtbände aus osteuropäischen Sprachen und aus dem Englischen, u. a. von Christian Hawkey, Eugene Ostashevsky, Valzhyna Mort sowie den Roman ‚DMZ Kolonie‘ von Don Mee Choi aus dem Koreanischen (2023, nominiert u. a. für den Internationalen Literaturpreis des HKW). Ihre Arbeiten wurden in mehr als zwölf Sprachen übersetzt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Peter-Huchel-Preis (2006), den Adelbert-von-Chamisso-Preis (2016), den Kunstpreis Berlin (2019), den Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie (2019 und 2021) und den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik (2022). Zum Wintersemester 2024/25 übernimmt Uljana Wolf die erste Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen.

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