Ella & Louis Jazz Club: Blues Forever – Konzert am 100. Geburtstag von Emil Mangelsdorff
- Freitag, 11. April 2025 – 18.00 Uhr
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main
Konzert aus den Fenstern des Holzhausenschlösschens zur Emil-Mangelsdorff-Allee (vormals Kastanienallee) hin. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
(1997. Bürgerkonzert)
Besetzung
Tony Lakatos, Saxophon
Thomas Siffling, Trompete und Flügelhorn
Thilo Wagner, Klavier
Bob Degen, Klavier
Jean-Philippe Wadle, Bass
Axel Pape, Schlagzeug
Zum Konzert
Anlässlich des 100. Geburtstages der Jazzlegende und langjährigen Impresario des Jazz im Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff (* 11.4.1924), präsentiert der Künstlerische Leiter unserer Jazzreihe seit Anfang 2024, Thomas Siffling, eine wahre All-Star-Band zu Ehren Emils.
Neben seiner langjährigen Band um den Pianisten Thilo Wager, den Bassisten Jean Philippe Wadle und den Schlagzeuger Axel Pape werden auch Emils langjähriger Pianist und (ebenfalls schon als Jazzlegende zu bezeichneter) Kollege Bob Degen sowie der Frankfurter Star-Saxophonist Tony Lakatos mit von der Partie sein. Aber auch Thomas Siffling lässt es sich nicht nehmen, mit seiner Trompete Teil dieses besonderen Abends zu sein.
Musikalisch werden ausschließlich Lieblingstitel von Emil gespielt, und so freuen wir uns auf tolle Musik und viele schöne Erinnerungen an Emil Mangelsdorff.
Die Mitwirkenden
Tony Lakatos, einer der bekanntesten Jazzsaxophonisten Europas, entstammt einer Musikerdynastie ungarischer Roma. Nach 10 Jahren Geigenunterricht brach er mit der Familientradition und stieg um auf Saxophon. Während seines Studiums auf dem Bartók-Konservatorium trat er mit eigenen Jazzgruppen auf. Sei 1981 lebt er in Deutschland. Trotz seiner Mitgliedschaft in der hr-Big Band konnte er immer wieder umfangreiche eigene Projekte realisieren. Schließlich erhielt er den Hessischen Jazzpreis 2020.
Thomas Siffling gilt im deutschsprachigen Raum als einer der etabliertesten und erfolgreichsten Jazzmusiker seiner Generation. Durch seinen unverwechselbar weichen und geschmackvollen Trompeten- sowie Bandsound erreicht er ein großes und vielschichtiges Publikum. Seine lyrische und melodiebezogene Art des Spielens zähen ebenso zu seinem Markenzeichen wie die stetige Hinterfragung der eigenen Kunst und die damit verbundenen Weiterentwicklung –immer unter der Prämisse, einen nachvollziehbaren und verständlichen Jazz zu machen, der beim Publikum Türen wieder öffnet und Lust auf mehr macht. Der Erfolg mit zahlreichen Preisen und hochgelobten CD-Produktionen gibt ihm Recht. Konzertreisen führten Thomas Siffling u.a. für Festivalauftritte und Clubkonzerte nach Kanada, Indien, Russland, Haiti, Sri Lanka und in fast allen europäischen Länder. Seit 2018 leitet er seinen eigenen Club „Ella & Louis“ in Mannheim.
Thilo Wagner wuchs in Brühl auf und erlernte bereits mit 5 Jahren das Klavierspiel. Nach 12 Jahren klassischer Klavierausbildung in Karlsruhe gründete er bereits mit 18 sein erstes Trio. Der vor Kreativität sprühende Ausnahmepianist steht in der Tradition von Größen Erroll Garner und Oscar Peterson. Mittlerweile ist er seit vielen Jahren fester Bestandteil der europäischen Swingszene und auch über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. 1998 hat er den Solistenpreis des Jazzfestivals in Vienne (Frankreich) gewonnen, zudem ist er Ehrenbürger der Stadt New Orleans. Tourneen führten ihn durch ganz Europa, Kanada, die USA sowie Südamerika, und er ist mittlerweile auf mehr als 70 CDs verewigt, die er mit großen Kollegen wie Billy Mitchell, Butch Miles, Slide Hampton, Art Farmer, Emil Mangelsdorff, Martin Drew oder Danny Moss eingespielt hat. Als ständiger Tournee-Begleiter spielt er u.a. mit Jim Hall, Scott Hamilton, Clark Terry, Charly Antolini, Benny Waters, Peanuts Hucko, Ack Van Rooyen, Buddy DeFranco, Charlie Mariano und Ken Peplowski. Zudem ist er festes Mitglied des Emil Mangelsdorff Quartett, der Allotria Jazzband, der New Frankfurt Jazz Connection, Centerpiece, des Bassface Swing Trio, des Barbara Bürkle & Thilo Wagner Duo – A Fine Romance und der Frankfurt Jazz Bigband. Mit dem Thilo Wagner Trio wird er in den kommenden Jahren in wechselnder Bandbesetzung verstärkt auf Tour gehen.
Bob Degen studierte bis 1965 an der Berklee School of Music und bei Margaret Chaloff, die unter anderem auch Herbie Hancock und Steve Kuhn unterrichtete. Nach kurzem Aufenthalt in Deutschland machte Degen 1966 beim Gulda-Wettbewerb auf sich aufmerksam und kehrte in die Vereinigten Staaten zurück, wo er mit Mark Levinson und Paul Motian sowie mit der Glenn Miller-Band unter Buddy DeFranco arbeitete. Anfang der 1970er Jahre tourte er mit Sadao Watanabe durch Japan. Von 1972 an arbeitet er wieder in Deutschland (zeitweise auch in den USA), wo er mit Albert und Emil Mangelsdorff und spielte und bis 1999 Mitglied des Jazz-Ensemble des Hessischen Rundfunks war. In den Gruppen Voices und Springtime kam es zur langjährigen Zusammenarbeit mit Heinz Sauer und Günter Lenz. Mit Burkard Kunkel verbindet ihn nicht nur eine musikalische Freundschaft.
Als Jean-Philippe Wadle 1995 auf zwei Klassenkameraden stieß, die Gitarre spielten und für ihre Band einen Bassisten suchten, war schnell klar: „Das ist mein Ding!“ Er entdeckte Miles Davis und kam schließlich bei Ray Brown im Oscar Peterson Trio an. „Es war immer das Swing-Thema, das mich rockte“, bemerkt er rückblickend. „Und das begeistert mich bis heute.“ Er gewann 1998 und 2001 den Ersten Preis bei „Jugend jazzt“ und studierte zwischen 2002 und 2006 an den Musikhochschulen von Mainz und Köln Kontrabass. 2003 gründete er sein eigenes „Bassface Swing Trio“. Wadle hat mit Musikern wie Tom Gaebel, Dee Dee Bridgewater, Lalo Schifrin, Tony Lakatos, Axel Schlosser, Ralf Hesse, Scott Hamilton, Manfred Schoof, Ack van Rooyen, Hans Dekker, Bruno Müller, HR Big Band, Wolfgang Haffner, aber auch mit Katja Ebstein, Marshall-Alexander und Tony Marshall gearbeitet und gehört seit 2015 zum Emil Mangelsdorff Quartett. Er ist auch auf Alben von Gee Hye Lee, Daniel Stelter, Andreas Gabalier und Eugene Ruffulo zu hören.
Axel Pape ist in verschiedene Projekte im Bereich Jazz und zeitgenössischer Musik eingebunden. Er spielt sowohl im Trio des Pianisten Sebastian Sternal, als auch mit dem Comedian Lars Reichow. Von 2016 war er Schlagzeuger von Emil Mangelsdorff in seinem Quartett und spielte auch mit ihm im Duo. Darüber hinaus konzertierte er mit Musikern wie Charlie Mariano, Bob Degen, Heinz Sauer, Bruno Müller, Dave Liebman, Richie Beirach, Peter Reiter, Thomas Stabenow, Rainer Böhm, Hubert Nuss, Johannes Enders, Barbara Dennerlein, Bill Ramsey, Manfred Schoof, Jiggs Wigham, Martin Gjakonovski, Willi Johanns, Peter Weniger und Jesse Milliner. Er absolvierte Konzertauftritte in Clubs und auf Festivals im In- und Ausland und konnte bisher bei Produktionen für den HR, SWR, WDR und das ZDF mitwirken. Axel Pape hat einen Lehrauftrag für Schlagzeug, Rhythmik und Ensemble an der Universität Mainz und am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt.
Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Borchert-Stiftung, Heinz- und Gisela Friederichs Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung
Konzert in Kooperation mit der Jazz Initiative Frankfurt