Flashlines 2020 © Pascal Kulscar

Frankfurter Bürgersalon: Vortrag von Dr. Wolfgang Schopf

„…widme ich der Stadt Frankfurt am Main, in der der Geist der Paulskirche niemals erstarb“. 200 Jahre Goethe, 100 Jahre Nationalversammlung: Thomas Mann und Frankfurt am Main 1948/49
  • Mittwoch, 11. Juni 2025 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

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Dr. Wolfgang Schopf © Heike Jüngst

Veranstaltung zum 150. Geburtstag und 70. Todestag von Thomas Mann im Jahr 2025

Eintritt frei, freie Platzwahl, Anmeldung erforderlich (zum Anmeldeformular gelangen Sie über den ganz oben stehenden Link).

Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag einen kostenfreien Livestream der Veranstaltung anbieten.

Zur Veranstaltung


Auf seinem Weg durch das Exil, hin zum Status der Ikone des „Anderen Deutschland“, vergewisserte sich Thomas Mann immer wieder bei Goethe, von „Lotte in Weimar“ (1939) bis „Doktor Faustus“ (1947). In der Verbindung von zwei Jahrhundertgeburtstagen, jenen von Goethe und der Paulskirche, wird Frankfurt 1948/49 zu Chiffre und Zielort für Manns symbolische Rückkehr nach Deutschland, das er, so sein Selbstverständnis, auch durch die Arbeit am „Doktor Faustus“ geistig nie verlassen hatte. Die Recherche in der Vorgeschichte und Realisierung von dessen deutscher Erstausgabe 1948 im Suhrkamp Verlag (als Lizenz von Bermann-Fischer) und der Frankfurt-Reise von Thomas Mann 1949 führt in produktive Krisenherde: In die Beziehung von Thomas Mann zu Deutschland, von Literatur und politischer Wirklichkeit, von Autor und Verleger, bis hin zu einer Stadt, die 1949 eine historische Aufgabe auf eigenwillige Art bewältigte. Und zu einer kleinen Sensation: Nur letzter Skrupel hielt Thomas Mann davon ab, „Doktor Faustus“, den „Roman meiner Epoche“, so Mann, der Stadt Frankfurt am Main zu widmen.

Wolfgang Schopf, Archivar, Kurator und Herausgeber, leitet seit 2010 das Literaturarchiv der Goethe-Universität im Universitätsarchiv, wo er das Erbe von Frankfurter Autorinnen, Autoren und Verlagen wissenschaftlich, publizistisch und didaktisch betreut. Sein ursprünglicher Arbeitsschwerpunkt lag auf der Literatur des Deutschen Vormärz und des Exils 1933-45, bis er das Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung aufbaute. Hier edierte er Briefwechsel von Theodor W. Adorno, Siegfried Kracauer, Wolfgang Koeppen, Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld. Zuletzt erschien „Fundus. Das Buch vom Verlag der Autoren 1969-2019“ und Walter Boehlich: „Ich habe meine Skepsis, meine Kenntnisse und mein Gewissen. Briefe 1944 bis 2000“.

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung

Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung