Justina Catharina Steffan von Cronstetten (1677 – 1766)
von Andreas Hansert
„Mäzene, Stifter, Stadtkultur“ Band 13
Verlag der Frankfurter Bürgerstiftung
Herausgegeben von Clemens Greve
Justina Catharina Steffan von Cronstetten (1677 – 1766) war Angehörige des alteingesessenen Frankfurter Patriziats. Sie war Erbtochter eines großen Vermögens, das sie in der Hauptsache von ihrer Großmutter väterlicherseits, Justina Margretha geb. Völcker erhielt. Tief geprägt war sie von einer kirchlich vermittelten pietistischen Frömmigkeit, die in Frankfurt seit dem Wirken von Philipp Jakob Spener besonders verbreitet war. Der spektakuläre gewaltsame Entführungsversuch, den ein Liebhaber in jungen Jahren an ihr verübte, veranlasste sie dazu, auf Ehe und Familiengründung zu verzichten. So wurde sie zur Letzten ihres alten Geschlechts, doch hatte sie eine weitläufige Seitenverwandtschaft, deren wechselndes Schicksal intensiv beleuchtet wird. Justina war eine kluge und umsichtige Verwalterin des ererbten Vermögens und legte damit den Grundstock für eine Stiftung, die sie von langer Hand plante. Deren Hauptanliegen war die Einrichtung eines pietistischen Damenstifts, das zwölf adligen Damen Unterkunft und eine geistliche Heimat bieten sollte. Darüber hinaus dachte sie aber auch an die Bürger der Stadt, denen sie Unterstützung bei der Berufs- und Schulausbildung sowie in sozialen Notlagen, vor allem aber eine intensive religiöse Unterweisung zudachte. Ihre Stiftung - die Cronstett- und Hynspergische ev. Stiftung - besteht unter veränderten Bedingungen bis heute und ist eine der größten und ältesten der annähernd 600 Stiftungen in Frankfurt.
ISBN 978-3-934123-22-9
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Veröffentlicht: September 2016