Max Bruch: Streichquartett c-Moll WoO (1852)
von Ulrike Kienzle
Verlag der Frankfurter Bürgerstiftung
Herausgegeben von Clemens Greve
Manchmal gibt es sie noch, die großen Entdeckungen! In einer Schachtel aus dem Bestand der Frankfurter Mozart-Stiftung tauchte im Januar 2013 unverhofft die handgeschriebene Partitur eines Streichquartetts auf. Die Musikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Kienzle fand es bei den Recherchen zu dem von der Frankfurter Bürgerstiftung beauftragten Buch über die Geschichte der Frankfurter Mozart-Stiftung. Nachforschungen ergaben, dass es sich um ein Jugendwerk Max Bruchs handelt, mit dem sich der Vierzehnjährige 1852 um das begehrte Stipendium der Frankfurter Mozart-Stiftung bewarb – mit Erfolg, denn die drei Gutachter wählten das frühreife Jugendwerk unter elf Bewerbungen einstimmig aus. Louis Spohr war von den Arbeiten des Bewerbers ganz besonders angetan. In einem Brief bat er neugierig und ganz „ergebenst, daß Sie mich von dem Namen und Wohnort des jungen Künstlers, den ich des Stipendiums am würdigsten erkannt habe, gefälligst in Kenntnis setzen wollen. Es intereßiert mich sehr, näheres über ihn zu erfahren, da ich ihm eine glänzende Zukunft prophezeihe.“ Damit hatte er recht! Neben Engelbert Humperdinck und Ernst Toch zählt Max Bruch zu den berühmtesten Stipendiaten der Mozart-Stiftung. Zwar wusste man in der Bruch-Forschung von der Existenz dieses Quartetts, aber es galt – wie fast alle Frühwerke des komponierenden Wunderknaben – als verschollen. Im Verlag der Frankfurter Bürgerstiftung ist eine Faksimile-Ausgabe dieses Quartetts mit Kommentar von Ulrike Kienzle und CD erschienen. Das Werk wurde vom Diogenes Quartett eingespielt.
95 Seiten
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Veröffentlicht: Oktober 2014