Holzhausenschlösschen im Winter © Anita Bauer

News vom 16. Januar

News vom 16. Januar 2025

Nach unserem besonders umfangreichen Jubiläums-Programm 2024 starten wir nächste Woche mit Literatur, Politik und Musik ins Jahr 2025! Wir freuen uns auf die bevorstehenden Begegnungen mit Mitwirkenden und Publikum, einen regen und kontroversen Austausch bei den Veranstaltungen und viele schöne Momente im Holzhausenschlösschen.

Was macht für Sie die Musikstadt Frankfurt aus?


Was bedeutet Ihnen besonders viel im Frankfurter Musikleben? Welche einmaligen, eindrücklichen oder gar als „legendär“ geltenden Aufführungen haben Sie in unserer Stadt erleben dürfen? Welche Frankfurter Musikpersönlichkeiten haben Sie beeindruckt? Zu welchen Musikorten haben Sie eine besondere Beziehung – und warum? Persönliche Antworten auf solche Fragen können viele musikinteressierte Frankfurter Bürgerinnen und Bürger wie selbstverständlich geben, doch keine Erinnerung und kein Erlebnis ist selbstverständlich!

Dr. Ulrike Kienzle, die seit 2021 im Auftrag der Frankfurter Bürgerstiftung an einer neuen Darstellung der Frankfurter Musikgeschichte arbeitet, möchte auch Ihre Erfahrungen und Sichtweisen einfließen lassen und damit deutlich machen: Nicht nur Musikschaffende, Veranstalter oder Politiker gestalten und prägen die Musikgeschichte, sondern natürlich auch Sie als Vertreter der musikliebenden Öffentlichkeit. Wenn Sie persönliche Geschichten, Ansichten oder Fotos (etwa von Erinnerungsstücken und Ereignissen) teilen oder Hinweise geben möchten, was die Musikstadt Frankfurt für Sie bedeutet, freut sich Dr. Kienzle über eine Kontaktaufnahme unter

Lesung und Gespräch mit Uljana Wolf


Übersetzungen zeigen uns nicht nur Texte, die in anderen Sprachen angekommen sind, sondern auch die Wege und Räume dazwischen. Wo man im Deutschen zum Beispiel jemanden in die Irre führt, geht man im Englischen weniger labyrinthisch auf „Gartenpfaden“. In Uljana Wolfs Gedichten und Essays wird man eingeladen, auf Gartenpfaden zu wandeln und man darf die Grenze zum Rasen gern übertreten. Es entfaltet sich ein Gespräch mit durchlässigen Muttersprachen, „grammargirls“ tauchen auf und übersetzen Sprachmacht mit „magie“ oder „maggi“.

Die Autorin liest am 21.1. (20:00 Uhr) aus ihren Gedichtbänden und preisgekrönten Lyrik-Übersetzungen und diskutiert die Dynamik zwischen eigenem Schreiben und dem Eigenleben der Sprachen beim Übersetzen. Der Abend im Holzhausenschlösschen Grammargirls auf Gartenpfaden – Von Poesie, Übersetzung und den Sprachen dazwischen findet im Rahmen der neu eingerichteten Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen statt.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erforderlich.

Forum Demokratie im Frankfurter Bürgersalon


Autoritäre und totalitäre Regime sind weltweit im Aufwind. Der Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine ist nicht beendet und im Nahen Osten wächst die Instabilität. Die alte Weltordnung und die Dominanz des Westens erodieren, die transatlantischen Beziehungen kühlen ab und die EU ist uneinig. Deutschland, Europa und die USA müssen sich neu besinnen, um der aggressiven antiwestlichen Achse aus Russland, China, Iran und Nordkorea zu begegnen. Was ist zu tun?

Mit diesen Herausforderungen der neuen Welt-Unordnung befassen sich die Freiheitsforscherin Prof. Dr. Ulrike Ackermann und der Sicherheitsexperte Prof. Dr. Carlo Masala am 22.1. (19:30 Uhr) im Forum Demokratie im Holzhausenschlösschen. Die 2022 ins Leben gerufene und von Prof. Dr. Ackermann geleitete Reihe wird 2025 an fünf Terminen mit prominenten „klugen Köpfen“ aus Politik und Gesellschaft fortgesetzt. Im Rahmen des Stipendiums „Junges Forum Demokratie“ der Stiftung Polytechnische Gesellschaft nehmen an den Abenden auch Studierende teil, die die behandelten Themen anschließend in einem Seminar vertiefen. Wie immer wird die Diskussion am Ende für Fragen aus dem Publikum geöffnet.

Die Veranstaltung ist ausgebucht. Die Frankfurter Bürgerstiftung stellt über ihre Website kostenfrei einen Livestream zur Verfügung, der auch im Nachhinein über die Mediathek abrufbar bleibt.

Triosence spielt beim Neujahrsempfang der Frankfurter Bürgerstiftung


Triosence, eines der erfolgreichsten Pianotrios Deutschlands, bestehend aus dem Pianisten und Bandleader Bernhard Schüler, dem Bassisten Omar Rodriguez Calvo und dem Drummer Tobias Schulte, feierte 2024 sein 25-jähriges Bestehen. Beim Neujahrsempfang der Frankfurter Bürgerstiftung am 23.1. (19:30 Uhr) präsentieren sie im Ella & Louis Jazz Club im Holzhausenschlösschen ein Best-Of Programm aus 25 Jahren Bandgeschichte. Zu hören sind zahlreiche „Triosence-Klassiker“, neu arrangiert und in neuem Gewand. Gleichzeitig gibt das Trio mit brandneuen Songs einen Ausblick auf das 10. Album.

Jazz, Pop, Folk, Latin und World Music – frei von Berührungsängsten vereint Bandleader Bernhard Schüler all dies in seinen Kompositionen und Arrangements. Das Magazin „Stern“ nannte Triosence ein „Exempel für musikalische Dreieinigkeit“. Das wichtigste japanische Jazzmagazin (Swing Journal) bezeichnete die Band als „das Pianotrio, das unseren Eindruck vom steifen deutschen Jazz weggewischt hat.“

Das Konzert ist ausgebucht.

Salon kontrovers: Schwerpunkt zum 150. Geburtstag und 70. Todestag von Thomas Mann


„Wo ich bin, ist Deutschland“ trotzte Thomas Mann 1938, als er nach seiner Ausbürgerung durch Hitler in die USA ging. Ja, man kann einem deutschen Bürger den Pass, aber einem Thomas Mann nicht das Deutschsein nehmen. Denn er verkörperte mit seinen literarischen Werken die deutsche Sprache, er repräsentierte die „deutsche Kultur“ und er konnte sie überall hin mitnehmen. 2025 begeht die Literaturwelt Thomas Manns 150. Geburtstag und 70. Todestag. Dieses Doppeljubiläum nimmt die Frankfurter Bürgerstiftung zum Anlass, den vielleicht bekanntesten deutschen Autor nach Johann Wolfang von Goethe mit fünf Veranstaltungen am Literatur-Ort Holzhausenschlösschen zu feiern.

Nach der Auftaktveranstaltung im Dezember setzen wir diesen Schwerpunkt am 30.1. (19:30 Uhr) mit einem weiteren Abend in unserem „Salon kontrovers“ fort, für den Ruthard Stäblein den Briefwechsel zwischen Thomas Mann und seinem Bruder Heinrich eingerichtet hat. Die Brüder sind in Lübeck aufgewachsen und haben zwei prägende Jahre in Italien verbracht. Aber dann gehen ihre Wege auseinander: Thomas schreibt die „Buddenbrooks“ und hat unmittelbar Erfolg. Heinrich verfasst erotisch aufgeladene Romane und wird weniger beachtet. Nur Thomas erregt sich: „Diese schlaffe Brust in Permanenz, dieser fortwährende Fleischgeruch ermüden, widern an. [...] Nur Affen und andere Südländer können die Moral überhaupt ignorieren.“ Der Bruderstreit im Hause Mann spitzt sich auch in den jeweiligen politischen Ansichten zu; die endgültige Versöhnung erfolgt erst im amerikanischen Exil. Es lesen Peter Schröder und Michael Schütz.

Die Lesung ist ausgebucht. Die Frankfurter Bürgerstiftung stellt über ihre Website kostenfrei einen Livestream zur Verfügung, der auch im Nachhinein über die Mediathek abrufbar bleibt.

Neue Biografien im Frankfurter Personenlexikon


Sie brach das Licht auf ihre Weise: Eugenie Bandell. Gegen die Widerstände der Zeit setzte die talentierte Tochter aus wohlhabendem Hause ihre Ausbildung zur Malerin durch. Jahrelang soll sie in ihrer Heimatstadt Frankfurt versucht haben, in die „Damenklasse“ des Städelschen Kunstinstituts aufgenommen zu werden, aber immer wieder angeblich „wegen Platzmangels“ abgewiesen worden sein. [...] Als Eugenie Bandell 1918 im Alter von 59 Jahren starb, würdigte die Frankfurter Zeitung sie als „eine der markantesten Künstlerinnen unserer Stadt“. Ein großer Teil ihres umfangreichen Werks wurde bei einem Luftangriff auf Frankfurt 1944 zerstört. Doch sind über 150 Werke der produktiven Künstlerin in öffentlichen und privaten Sammlungen erhalten geblieben – auch im Städel Museum.

Wenn Sie diesen Auszug aus dem neu erschienenen Artikel der Autorin Claudia Olbrych über Eugenie Bandell bereits spannend finden, sollten Sie unser Frankfurter Personenlexikon dringend besuchen! Das wissenschaftliche Online-Nachschlagewerk mit Frankfurter Biographien aus über 1.200 Jahren Stadtgeschichte ist auch diesen Monat wieder weiter gewachsen. In den über 3.000 Artikeln zu stöbern, „querzulesen“, zu recherchieren und dabei immer neue Verbindungslinien zu entdecken, lohnt sich für alle, die Interesse an der Geschichte der Stadt Frankfurt und ihren Menschen haben.

Die Januar-Veröffentlichungen beinhalten ferner die Biografien von Adolf Christ (Verleger und Stifter), Ludwig Joseph (Journalist und Kaufmann), Sara Oppenheimer (Opernsängerin), Johann Theodor Wiesen (Jurist und Kunstsammler) und Hans Wilhelm (Baumeister).

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Ihr Team der Frankfurter Bürgerstiftung

Meldung veröffentlicht am 16.1.2025