Musikstadt Frankfurt – Ausstellung 2
Ausstellung im Holzhausenschlösschen (Ernst Max von Grunelius-Saal) vom 10. Oktober bis 15. Dezember 2022
Die Ausstellung ist während unserer Veranstaltungen für die Veranstaltungsbesucherinnen und -besucher und nach Voranmeldung unter info@frankfurter-buergerstiftung.de von Montag bis Donnerstag (10-13 Uhr) zu sehen.
Dr. Hoch’s Konservatorium, gegründet 1878, war das erste professionelle Ausbildungsinstitut für junge Musikerinnen und Musiker in Frankfurt. Der Jurist Dr. Joseph Hoch, durch verschiedene Erbschaften zu großem Reichtum gekommen, hatte in seinem Testament die Stiftung des Konservatoriums unter seinem Namen verfügt. Zum ersten Direktor wurde Joachim Raff ernannt, ein seinerzeit höchst erfolgreicher Komponist, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert. In den vier Jahren seines Wirkens gelang es ihm, Dr. Hoch’s Konservatorium internationale Anziehungskraft zu verleihen. Nach Raffs frühem Tod übernahm Bernhard Scholz die Direktion. Unter seiner Ägide konnte sich das Konservatorium sogar einen repräsentativen Neubau leisten. Mit Bernhard Sekles, an dessen 150. Geburtstag 2022 erinnert wird, gelang dem Konservatorium der Sprung in die musikalische Moderne. Sekles führte die weltweit erste Jazz-Klasse am Konservatorium ein und prägte als Kompositionslehrer so bedeutende Persönlichkeiten wie Paul und Rudolf Hindemith, Rudi Stephan und Theodor W. Adorno. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten seiner jüdischen Herkunft wegen entlassen. Das Konservatorium wurde zu einer musikalischen Vorschule degradiert; für die professionelle Musikausbildung wurde die heutige Hochschule für Musik und Darstellende Kunst gegründet. Die Ausstellung geht den Schicksalen des Konservatoriums in diesen wechselvollen Zeiten nach. Sie wird am 10. Oktober mit einem Vortrag von Dr. Ulrike Kienzle, der Kuratorin und Leiterin des Forschungsprojekts Musikstadt Frankfurt, eröffnet und ist bis 15. Dezember 2022 im Holzhausenschlösschen zu sehen.
Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Adolf Christ Stiftung, Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung